Die CDU berichtet: Wie gut ist der Rettungsdienst in Lauenburg?

18.09.2019

Die SPD hatte in ihrem Antrag an die Stadtvertretung am 27. März 2019 die ihrer Meinung nach unbefriedigende Versorgung der Stadt Lauenburg / Elbe durch den Rettungsdienst beklagt. Der Antrag wurde an den zuständigen Ausschuss verwiesen. Zur Klärung des Sachverhaltes wurde auf Antrag des CDU Vorsitzenden Werner Büker beschlossen, die Verantwortlichen des Kreises Herzogtum Lauenburg zu bitten, die Ausschussmitglieder sachlich zu informieren.  
Daher hatte der Ausschuss für Wirtschaft, Rettungswesen, Tourismus und Kultur Herrn Kai Steffen zu seiner Sitzung am 11.09.2019 eingeladen. Herr Kai Steffens, Fachdienst für Ordnung des Kreises Herzogtum Lauenburg, gab dem Ausschuss und interessierten Bürgen einen Überblick über das Rettungswesen, insbesondere den Rettungsdienst.
Grundlage für den Rettungsdienst ist das Schleswig-Holsteinische Rettungsdienstgesetz (SHRDG) vom 28. März 2017. Für die Sicherstellung des Rettungsdienstes ist nach §3 der Kreis verantwortlich.
Die festgelegte Hilfsfrist beträgt 12 Minuten nach Eingang der Meldung bei der Rettungsstelle. Voraussetzung ist, dass der Einsatzort über normale Straßen erreicht werden kann. Der Kreis muss gewährleisten, dass mindestens 90% der Einsatzfälle in dieser Frist erreicht werden.
Die Anzahl der Einsätze im Kreis für die Rettungswagen (RTW) ist ständig gestiegen. Waren es im Jahre 2009 noch etwa 9.500 pro Jahr, waren es im Jahr 2018 bereits rund 17.000 Einsätze. Zu diesen Notfalleinsätzen kommen noch rund 16.500 „normale“ Transporte pro Jahr. Das bedeutet, dass 2018 etwa 31.000 Einsätze vom Rettungsdienst des Kreises bewältigt werden mussten, mit der Tendenz „steigend“.
Bei der Betrachtung ist interessant, dass die Anzahl der Schlaganfälle und Herzinfarkte über die Jahre in etwa konstant geblieben sind.
Der Anstieg der Einsätze ist scheinbar darauf zurückzuführen, dass die Leute die Nummer des ärztlichen Notdienstes (116117) nicht kennen. Für den ärztlichen Notdienst sind im Kreis zwei Ärzte außerhalb der normalen ärztlichen Sprechstunden zur Hilfeleistung bereit. Stattdessen wählen die Hilfesuchenden auch bei Kleinigkeiten den Notruf 112. Der Mitarbeiter in der Leitstelle hat etwa 20 Sekunden Zeit zu entscheiden, ob es sich um einen Notfall handelt oder nicht. Im Zweifel wird also der RTW losgeschickt.
Die Kosten für den Rettungsdienst, den die Krankenkassen zu bezahlen haben, haben sich in der Zeit von 2009 bis 2018 auf ca. 15,5 Millionen Euro verdoppelt. Auch hier ist die Tendenz „steigend“.
Zurzeit gibt es einen Disput zwischen dem Kreis und den Krankenkassen (KV) um die Rettungswache (RW) „Basedow“. Laut einem Gutachten ist die RW „Basedow“  völlig ausreichend, wenn diese entsprechend den Anforderungen erweitert und ausgebaut wird. Die Kosten für das Betreiben der  Rettungsnebenwachen (RNW) „Büchen“ und „Lauenburg“  werden von den KV`s nur bis zum Abschluss der Erweiterung der RW „Basedow“ getragen.
Der Kreis hingegen möchte auf die beiden RNW „Büchen“ und „Lauenburg“ nicht verzichten. Für die RNW „Büchen“ sollen die KV`s die Mietkosten übernehmen. Auf den Ausbau der RW „Basedow“ soll verzichtet werden. Der hierfür vorgesehene Betrag soll für den Umzug der RNW „Lauenburg“ von der Hafenstrasse an die DLRG Station an der B209 verwendet werden.
Die KV`s lehnen dies bisher ab. Zurzeit ist ein Schiedsverfahren anhängig. Sollte dies zu Gunsten der KV ausfallen, bliebe immer noch der Rechtsweg offen. Der Haupt- und Innenausschuss des Kreistages soll am Montag, 16.09.2019 einen entsprechenden Beschluss fassen.
Sowohl in der RW „Basedow“ als auch in der RNW „Lauenburg“ sind jeweils 2 RTW`s zur Verfügung. Rückt ein Wagen aus Basedow zu einem Einsatz aus, wird ein Wagen aus Lauenburg nach Basedow verlegt. Es müssen stets 2 Einsatzfahrzeuge in Basedow zur Verfügung stehen.
Wie sieht nun die Situation in der Stadt Lauenburg /Elbe aus?
2014 gab es 1064 Notfälle, die im Schnitt innerhalb von 7:33 Minuten erreicht wurden, was einer Quote von 90,7 % entspricht.
2018 lagen 1268 Notfälle vor, die im Schnitt innerhalb von 7:08 Minuten erreicht worden – entsprechend 90,38 %.
Das bedeutet: Die Stadt Lauenburg / Elbe ist für Notfälle gut gerüstet.